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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Um Frieden streiten - Von Gestalten der Gewaltfreiheit lernen?!

19. Mrz 2023

Pax christi traf sich zu seiner Diözesanversammlung im Pfarrzentrum von St. Sebastian Gilching. Um dem derzeitigen Wettrüsten einen dritten Weg entgegen zu setzen, war die aktive Gewaltfreiheit das Thema, unter dem sich gut 30 pax christi Engagierte zur jährlichen Mitgliederversammlung versammelten.

In seinem geistlichen Wort zum Beginn der Diözesanversammlung zitierte der Geistliche Beirat des Diözesanverbandes, Charles Borg-Manché, Erasmus von Rotterdam aus dessen Hauptwerk “Die Klage des Friedens“. Sein Fazit: „Gewalt gehört nicht zur menschlichen Natur, Gewalt gehört nicht zur DNA des Menschen“. In einem zweiten Teil stellte er eines seiner Herzensanliegen vor: Die Rolle der Sprache im gewaltfreien Handeln. Sprache verschleiert oder verharmlost, oft unbewusst oder ungewollt Gewalt ein Stück weit Wir sprächen oft davon, dass Kriege ausbrechen würden. Aber Kriege brechen nicht aus, sie werden von Menschen entfesselt oder losgetreten, so Borg-Manché. Als weiteres Beispiel führte er das Wort Rüstungsgüter an. Ein Gut sei doch etwas Wertvolles. Diese Produkte hätten aber kein anderes Ziel als zu töten und zu morden. Wie kann man entsprechendes als Gut bezeichnen

Klaus Hagedorn, Geistlicher Beirat der deutschen pax christi Sektion war aus Oldenburg angereist um zum Thema „Um Frieden streiten - Von Gestalten der Gewaltfreiheit lernen?!“ zu referieren.

Ausgehend von aktuellen Schlagzeilen der Medien sieht er aktive Gewaltfreiheit und Pazifismus heute im Krisenmodus. Der Vorwurf der Naivität und eines „Putinverstehertums“ stehe im Raum. Der Krieg fördere internationale Verfeindung und führe dazu, dass wir nicht mehr erkennen würden, dass Sicherheit auf unserem Planeten nur gemeinsam und nicht gegeneinander funktionieren würde.

Wir als Christen müssten uns wieder stärker auf unsere Wurzeln besinnen. Jesu Gewaltfreiheit sei nicht schwach gewesen, sie war die Kraft der Liebe im Handeln. Sie sei die Grundhaltung, die keine Angst davor hat, dem Bösen mit Liebe und Wahrheit entgegenzutreten, die anerkenne, dass alle Menschen als Ebenbilder Gottes eine Würde haben.

Als ein weiteres Vorbild führte Klaus Hagedorn Gandhi an, der täglich in der Bergpredigt gelesen habe und der uns ein Widerstehen gegenüber Ungerechtigkeit und Ungleichheit vorgelebt habe.

In wie weit ist aber Gewalt etwa zur Selbstverteidigung gerechtfertigt angesichts etwa einer Situation, wie wir sie gerade in der Ukraine erleben. Eine Friedensethik aus der Perspektive der Herrschenden frage danach, was ein politisch verantwortlich-Handelnder in einer bestimmten Gewaltsituation tun soll. Das sei eine legitime Fragestellung. Eine solche Friedensethik sei nicht per se abzulehnen, aber man müsse sie kritisch sehen, weil sie immer gewalthaltig sei. Wenn christliche Friedensethik aber die Frage der Gewaltfreiheit ausklammere, verliere sie ihr Herz, so Hagedorn.

Für ihn müssen diejenigen, die sich der aktiven Gewaltfreiheit in der Nachfolge Jesu verpflichtet sehen, nicht grundsätzlich militärische Gewalt ablehnen, er oder sie könne der eigenen Haltung treu bleiben und sich gewaltfrei und nichtmilitärisch einsetzen.

Selbstverteidigung habe ein Recht. Ebenso aber die Alternative, die aktive Gewaltfreiheit, für pax christi inspiriert durch den gewaltfreien Jesus.

Was den völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine so gefährlich mache, sehe man nach einem Jahr. Alle Parteien konzentrierten sich einzig darauf, den anderen zu besiegen. Es müsse darum gehen, den Frieden zu gewinnen, nicht den Krieg. Das könne nur durch Verhandlungen gelingen. Auch wenn diese heute noch in weiter Ferne erscheinen, dürfe das nicht dazu führen, dass wir nicht mehr auf Diplomatie setzen, uns deprimieren lassen und die Dinge laufen lassen. Militärische Gewalt schaffe letztlich keinen Frieden, Frieden entstehe nur durch Entfeindung und Versöhnung.

Klaus Hagedorn schloss seinen Vortrag ab mit dem Gedicht „Segen“ von Rose Ausländer, welches mit “ Ich möchte euch segnen, aber ich verfluche eure Kriege“ beginnt.

Dem beeindruckenden Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion an.

Am Nachmittag wurden die Berichte des Vorsitzenden, des Geschäftsführer, sowie über die sog. Münchner Kontakte vorgetragen und diskutiert. Die Berichte können nachgelesen werden in der Anlage……

Der Geschäftsführer sowie der Vorstand wurden auf Grund des Berichtes der Kassenprüfer entlastet.
Darüber hinaus kamen die zukünftig geplanten Aktivitäten zur Sprache wie die Teilnahme am Bennofest (17./18.Juni), die Wallfahrt nach Altomünster (1.Juli) sowie die 75-jährige Jubiläumsfeier in St. Bonifaz (4.November)

Den Abschluss bildete der gemeinsame Gottesdienst zusammen mit Pfarrer Charles Borg-Manché. welcher in seiner Predigt nochmals auf die jesuanische Friedensethik hinwies.

Der Vorstand bedankt sich bei der Gilchinger pax christi Gruppe für die Organisation und den reibungslosen Ablauf sowie auch für die Bewirtung bei der Diözesanversammlung 2023.


Anhang:


 

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